Soviel vorweg: Das Firmengeheimnis des Rivella-Geschmacks hat
uns heute Abend niemand verraten. Und überhaupt liegt dieses Geheimnis
bei der Schwestergesellschaft Miroma, von der Rivella das wundersame
Elixier bezieht. Aber womöglich wäre die Formel auch weit weniger
spannend oder dann weniger verständlich, als was wir an der heutigen
Führung beim Produzenten des Schweizer Nationalgetränks gesehen und
gehört haben.
Der Imagefilm zur Einstimmung setzt gleich die Messlatte: Passend zum
Unternehmen und seinen Produkten ist auch dieser zugleich bodenständig
und innovativ. Ohne wissenschaftlichen Anspruch werden uns auf höchst
kurzweilige Art und Weise die fünf Rivella-Thesen bestätigt:
- Rivella schmeckt einzigartig.
- Rivella ist überall. (In der Schweiz, aber auch in Holland und Luxemburg)
- Im Rivella steckt die Seele eines Familienunternehmens.
- Rivella ist Sport.
- WIR SIND RIVELLA.
Letzteres merken die zahlreich anwesenden und hygienisch verpackten
Rotarierinnen und Rotarier untrüglich, als wir den Tankraum betreten,
dessen Anlage übrigens einer Steuerung von Philippe Ramseiers Autexis
gehorcht. Der erfrischende Geruch der Milchsäure weckt im Hirn umgehend
das Durstzentrum – eine offenbar ganz und gar Schweizerische
Konditionierung.
Dass jeder schon einmal ein Rivella getrunken hat, heisst aber noch
lange nicht, dass alle Rivella kennen. Die Fabrikführung gibt mehr
Aufschluss: Da liegen Pet-Rohlinge, die auf rund 200 bis 280 Grad
Celsius erwärmt und dann mit Druckluft zur Rivellaflasche aufgeblasen
werden. Michel-Fruchtsäfte (gehört zu Rivella) werden gedeckelt. Und
nebenan taut in Fässern aus Übersee unpasteurisierter Passionsfruchtsaft
auf – fürs Passaia, damals das erste Schweizer Getränk mit
Passionsfrucht-Geschmack. Trotz Automatisierung und modernster Anlagen
arbeiten heute Abend auch zahlreiche Menschen im Betrieb, dessen Führung
grossen Wert legt auf einen guten Zusammenhalt der 270-köpfigen
Belegschaft.
Es ist faszinierend zuzuschauen, wie die von Ingenieurskunst mit viel
Mechanik getriebenen Maschinen die Flaschen in hohem Tempo durch die
Produktionsstrasse schieben, tragen, drehen und schleusen. Sämtliche
Getränke werden übrigens auf der gleichen Anlage hergestellt. Diese muss
beim Produktwechsel einfach sauber gereinigt werden. Wir zweifeln aber
keine Sekunde daran, dass auch das bestens klappt hier. Vielleicht nicht
zuletzt, weil unser Gastgeber, der Miroma-Betriebsleiter Patrick
Weibel, einen durch und durch kompetenten und vertrauensvollen Eindruck
macht.
A propos vertrauensvoll: Der Rivella-Gründer, Dr. Robert Barth, war
1993 Präsident von Rotary International. Deshalb machen wir uns
keinerlei Sorgen über unsere Gesundheit beim Rivella-Konsum, obwohl
Barth die Rivella-Geheimformel 1952 in seiner Garage erfand –
normalerweise nicht eben ein keimfreier Raum. Und überhaupt erfand ja
Steve Jobs den Apple-Computer auch in seiner Garage.
Ergänzend drei Fakten, die man sich zum heutigen Abendanlass ebenfalls merken darf:
- Zu Gast war heute neben einer stattlichen Anzahl Rotarierinnen und
Rotariern eine Delegation von einem halben Dutzend Rotaract-Mitgliedern.
Sehr erfreulich!
- Ihr feines Gespür hat unsere Präsidentin veranlasst, den Gastgebern
als Dank neben Fanion und Rotary-Traubenzucker auch Läckerli aus Miriam
Baumann-Blochers Läckerlihuus mitzubringen. Das passt nicht nur
sensorisch hervorragend, wir lernen von Patrick Weibel auch grad, dass
Miriam Baumann im VR von Rivella sitzt.
- Der Name „Rivella“ rührt daher, dass Dr. Robert Barth für die
Namenssuche mit einer Nadel ins Lexikon stach und da die Tessiner
Ortschaft Riva San Vitale traf. Abgeleitet von Riva suchte er nach
italienischen Wörtern die mit Riv beginnen und stiess alsbald auf
„Rivelazione“. Was zu Deutsch „Offenbarung“ bedeutet, war ihm auch
sogleich als solche beschieden. Rivella war geboren.
Rotary Club Baden, Bernhard Schmid