Es ist 18:00 an einem Freitagabend im Oktober. TGIF! Oh ja, Männer in Lederhosen und Frauen im Dirndl laufen zügigen Schrittes Richtung Trafoplatz. Wir befinden uns weder in Bayern noch in einer österreichischen Seifenopera, nein, es ist Oktoberfest in Baden – jährlich wiederkehrend an den letzten beiden Oktoberwochenenden.
Auch der RAC Baden geht wieder auf die Wiesn, inzwischen ist es die Ausgabe 3.0 und es folgen wohl noch weitere…
Sowohl alt bekannte Gesichter wie Gründungsmitglieder des RAC Baden als auch Rotaracter von Bern und Aarau sowie Freunde warten ungeduldig und voller Freude vor dem riesigen Festzelt, das Platz für mehr als 1000 Personen bietet.
Einmal durchgeschleust, gibt es kein Halten mehr. Schnell zur Garderobe, Gruppenfoto schiessen und ab an die beiden gebuchten Tische. Mit 20 Plätzen sind wir komplett besetzt. Alle, die den Menschenkontakt scheuen, sind hier am falschen Ort. Die Stimmung ist schon sehr heiter und gesellig, die erste Mass auch bald bestellt. Ein erstes Prosit folgt, sei es mit Lagerbier, Weissbier oder Panaché.
Dieses Jahr haben wir gleich drei Neulinge dabei, die ihre Wiesn-Premiere feiern. Kein leichtes Unterfangen, da man durchaus trinkfest sein muss. Auch beim Menü hat man die Qual der Wahl. Nebst traditionell bayrischen Gerichten wie Haxn, Händl, Leberkäse oder Weisswürste wird neu auch ein Knusperbraten serviert. Wohlverstanden mit den üblichen Zutaten wie Sauerkraut, Kartoffelstock oder Kartoffelsalat.
Pünktlich um 19:00 marschieren die "Oberbayern" ein. Die peppige Band vermischt bayrische Musik mit Schlagerelementen und modernem sound. Klassiker wie "Skandal im Sperrbezirk" dürfen natürlich nicht fehlen. Übrigens tritt die Band immer wieder am Münchner Oktoberfest auf. Auch in Baden sind sie fast jedes Jahr zu sehen.
Nach der deftigen Mahlzeit sind die Tische frei und die Wiesngaudi kann so richtig losgehen. Man steht auf die Bänke, singt, tanzt, lacht und prostet sich zu. Ungefähr in diesem Rhythmus geht es am 10. Badener Oktoberfest weiter. Die Tanzbeine werden von den üblichen Verdächtigen geschwungen, die Hemmungen verschwinden, Bier flösst in Strömen. Wasser leider auch, aber nicht vom Hahn, sondern von der Zeltdecke. Die Kondensation lässt grüssen und für einmal gibt's statt Bierdusche eine Wasserdusche.
Je länger der Abend dauert, desto länger werden die Rauch- und Wasserpausen. Die einen oder anderen haben das Biertrinken gesehen und wechseln zu einem drink im Aussenbereich. Kurz vor 22:00 gibt es ein kurzes, internes briefing. Die Idee, ins LWB zu dislozieren, stösst auf Anklang. Ganz nach dem Motto: nach der Party ist vor der Party oder nach der Wiesn ist vor der Wiesn. Denn auch im Badener Szeneclub LWB geht's mit einem ähnlichen Motto weiter. Die Veranstalter laden zur Malle closing party. Saisonende war in Mallorca zwar schon länger, aber was soll's. Auch hier gibt's drinks aus Kübeln und Bier zum Abwinken.
Tatsächlich finden sich alle der 20 Teilnehmenden im LWB wieder. Es wird weitergefeiert zu "Johnny Depp Depp, Johnny Johnny Däpp Däpp" und "Scheiss drauf, Malle ist nur einmal im Jahr". Natürlich darf's zur Abwechslung auch mal ein kühles Corona mit Limette sein.
Wer wie lange geblieben ist oder sogar morgens um 04:00 die Türen des Lokals geschlossen hat, ist nicht ganz geklärt. Diesbezüglich scheiden sich die Geister…
…Fortsetzung folgt mit Ausgabe 4.0 im Oktober 2019…