Führung Rösterei Caffè Ferrari

Thursday, February 23, 2017

Holzig und vollmundig oder doch lieber fruchtig und blumig? In Zeiten von „Nespresso. What else?“ ist Kaffeetrinken zum Lifestyle geworden. Der Rotaract Club Baden wollte sein Know-how über den Wachmacher verbessern und besuchte an einem Februar-Abend Frontalunterricht.

Die Rösterei Caffè Ferrari in Dietikon ist die einzige und älteste Kaffeerösterei der Schweiz, die noch mit Kohle angefeuert wird. Die Fabrik erinnert an ein Museum: Im Hauptraum steht eine Röstmaschine mit Baujahr 1895. An der Wand hängt eine Sanduhr. Im angrenzenden Büro findet man eine Schreibmaschine. Fast so alt wie die Maschine ist Geschäftsinhaber Renato Ferrari. Der rüstige Patron empfängt uns in Hemd und Krawatte. Die Führung durch den Betrieb übernimmt sein Neffe, Mike Schärer.

Die Caffè Ferrari produziert 65 bis 70 Tonnen Kaffee pro Jahr. Das Familienunternehmen lässt sich von der Hektik des Alltags und Effizienzansätzen nicht stressen. Der Röstungsprozess dauert im Vergleich zu herkömmlichen Röstverfahren erheblich länger. Denn die Verarbeitung ist entscheidend für die Qualität des Kaffees. Während des Röstvorganges erzählt uns Mike Schärer viel Wissenswertes rund um den Kaffee. So erfahren wir, dass Kaffeebohnen nicht gleich Kaffeebohnen sind. Arabica und Robusta sind zwei ungleiche Geschwister. Die Caffè Ferrari setzt auf Arabica Bohnen, die in höheren Lagen angebaut werden.

Das Fassungsvermögen der Röstmaschine beträgt rund 70 bis 80 Kilogramm. Geröstet werden allerdings meist nur rund 60 Kilogramm pro Vorgang und dies nur bei Temperaturen bis max. 200 C°. Dies aus Qualitätsgründen. Durch einen schonenden, langsamen Röstvorgang kann ein Grossteil der Gerbsäure eliminiert werden. Der Kaffee wird dadurch für den Konsumenten bekömmlicher.

Nach knapp einer Stunde ist die Führung beendet. Während wir uns gemütlich in der Fabrikhalle unterhalten, schenkt Elsbeth Ferrari, die Ehefrau von Renato Ferrari, Kaffee aus und verteilt Schokonüsse. Während die einen in der Halle verweilen, zieht es die anderen in den Laden. Mit Kaffee und Spanischnüssli bepackt verlassen wir gegen halb acht Uhr die Caffè Ferrari.

Herzlichen Dank an unseren Organisator Sandro, den leidenschaftlichsten Espressotrinker unseres Clubs.

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