Niemand würde in einem italienischen Restaurant zum Hauptgang
„Linguine“ und „Calzone“ bestellen. Flache Spaghetti und gefüllte Pizza
zusammen verträgt sich einfach nicht. Kein Wunder war bei unserem
Krimidinner Ärger vorprogrammiert.
Am 27. Mai gegen 19.00 Uhr abends versammelten sich die verfeindeten
Mafiaclans „Linguine“ und „Calzone“ in einem Hinterzimmer an der
Dynamostrasse. Der Grund für ihr Zusammenkommen war kein erfreulicher:
Pater Angelo wurde in seinem Beichtstuhl ermordet. Genauer: mit einem
Maschinengewehr niedergemäht. Der zuständige Kommissar ist überzeugt,
diese Tat hat die Mafia verübt. Wenig verwunderlich, denn in den Kreisen
der Mafia brodelt es seit längerem. Die Regierung in Chicago will die
Prohibition aufheben. Für die Mafiaclans „Linguine“ und „Calzone“ kommt
das gänzlich ungelegen. Doch, muss man deshalb gleich einen Geistlichen
um die Ecke bringen? Wessen Handschrift trägt der Mord?
Zu Beginn des Abends scheinen niemanden Gewissenbisse zu plagen.
Trotz der schlimmen Nachricht und der seltsamen Gästekonstellation
beginnt das Krimidinner wie es sich für einen italienischen Abend unter
Freunden gehört: Mit Antipasti. Nachdem sich die Clan-Mitglieder bei
„Insalata Caprese“-Spiessen und „Prosciutto e melone“ den Bauch
vollgeschlagen haben, meldet sich der zuständige Kommissar per
Audio-Botschaft. Die Herren „Calzone“ und die Damen „Linguine“ horchen
auf. Allem Anschein nach haben alle sieben Anwesenden ein Motiv.
Zum „Linguine“-Clan gehören Nonna Valentina Linguine und deren
Nichten Lucrezia und Maria Linguine. Der „Calzone“-Clan besteht aus Don
Vito Calzone und seinen beiden Söhnen Cesare und Sonny Calzone. Die
Runde wird von Pater Camillo, einem entfernten Cousin der Familie
Calzone, komplettiert.
Don Vito Calzone eröffnet das Gespräch. Er ist ein Mann tadelloser
Manieren, kennt aber keine Gnade. Danach sprechen die Clan-Mitglieder
reihum. Anzug und Hemd täuschen – alle haben in der Vergangenheit
Drecksarbeit verrichtet. Das Krimidinner besteht aus vier Gängen.
Dazwischen meldet sich jeweils der Kommissar per Audio-Botschaft. Gegen
Mitternacht sind die Ermittlungen abgeschlossen. Der Kommissar weiss,
wer der Täter ist. Doch bevor er berichtet, müssen die Clan-Mitglieder
ihren Verdacht äussern. Für den Täter geht’s in den Knast. Die anderen
Mitglieder verlassen erhobenen Hauptes „Gallis Flüsterkneipe“. Ganz nach
dem Motto: Verhaftungen gehören eben zum Geschäft.
Herzlichen Dank an Fabienne, die den Krimidinner-Abend organisiert hat.